Grundsätze
„Die österreichische Schule hat die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken. Sie hat die Jugend mit dem für das Leben und den künftigen Beruf erforderlichen Wissen und Können auszustatten und zum selbsttätigen Bildungserwerb zu erziehen.“
Das Katholische Privatgymnasium Schola Thomas Morus orientiert sich daran, die Schülerinnen und Schüler mit der reichen Tradition der westlichen Kultur bis herauf in die heutige Zeit bekannt zu machen, ohne aber die Auseinandersetzung mit anderer Kulturen auszuschließen. Dabei hat die Stärkung des Glaubens und die Förderung von intellektuellen und moralischen Tugenden Priorität.
Als behördlich anerkanntes Gymnasium folgt die Schola Thomas Morus dem geltenden österreichischen Lehrplan AHS Unterstufe und Oberstufe, die für die Vorbereitung auf die Reifeprüfung/Matura notwendig ist. Die schuleigenen Ergänzungen liegen erstens in der Methode: verstärktes Arbeiten mit der Seminarmethode bei einer maximalen Gruppengröße von 12-15 Schülerinnen und Schülern pro Klasse, und in der Verbindung mit differenzierter individueller Begleitung.
Unser Bildungsansatz und die konkrete Umsetzung des österreichischen Gymnasiallehrplans im täglichen Unterricht folgt dem sogenannten „klassischen Curriculum“, das über viele Jahrhunderte die Basis des europäischen Bildungssystems und auch des Gymnasiums darstellte. In den letzten Jahrzehnten hat diese reiche Quelle in Europa und den Vereinigten Staaten neu an Interesse gewonnen und ist in vielen Schulen mit großem Erfolg erneut eingeführt worden.
Als humanistisches Gymnasium legen wir besonderes Augenmerk auf das Studium der Sprache(n), der Geschichte, der Kunst, der Literatur und auf das selbständige Denken. Die Kunst der Grammatik lehrt die Schülerinnen und Schüler, die Struktur der Sprache zu verstehen und richtige Sätze zu konstruieren. Sie fördert das Gedächtnis und ist notwendig, um die Baupläne eines jeglichen Sachverhaltes erkennen und analysieren zu können. Latein gilt dabei als ein effektives Instrument, um die Bedeutung und Systematik der Grammatik von Sprachen allgemein zu erfassen. Die Logik fördert das Denken und bereitet den Weg für Wissenschaft, Erkenntnis und richtige Argumentation. Rhetorik bildet Überzeugungskraft und die Fähigkeit zu Diskurs und Kommunikation im Allgemeinen. Beide (Logik und Rhetorik) sind unabdingbare Instrumente der Wahrheitsfindung. Grammatik, Logik und Rhetorik sind somit grundlegende Werkzeuge des menschlichen Geistes und bedingen die Fähigkeit des Lernens und Begreifens in allen Bereichen.
Da die Schülerinnen und Schüler mit der Fülle, aber weniger mit der Ordnung und Struktur der Schöpfung vertraut sind, sind aber ebenso die mathematischen Wissenschaften wesentlich für den jungen Geist. Arithmetik und Geometrie berücksichtigen Zahl und Größen und lassen erkennen, wie damit umzugehen ist. Die Kompositionspläne der Musik und ihre innere Ordnung beruhen auf Zahlen und Intellekt, um ein Verhältnis zur Harmonie herzustellen. Astronomie und auch Kosmologie erklären, wie die Bewegungen des Himmels und ihr Einfluss auf die Erde zu verstehen sind und warum diese Wirklichkeit für das menschliche Leben wichtig ist.
Dies sind die Werkzeuge des Lernens, die in das intellektuelle Leben einführen. Sie ermöglichen es, die für jeden Lernenden unentbehrlichen Unterrichtsfächer des österreichischen Gymnasiallehrplans eingehend zu behandeln, zu begreifen und zu verstehen.
Gerechtigkeit IV: Die Tugend der Solidarität
Das Prinzip der Solidarität, die man auch als „Freundschaft" oder „soziale Liebe" bezeichnen kann, ist eine Forderung, die sich aus der menschlichen und christlichen Brüderlichkeit direkt ergibt [Vgl. SRS 38-40; CA 10]. Kathechismus der katholischen Kirche 1939: