Unser Schutzpatron
Der Heilige Thomas Morus wurde 1478 in London geboren.Erwar verheiratet und hatte vier Kinder. Ein fester katholischer Glaube war das Fundament seines Lebens. In seiner Zeit arbeitete er als Jurist, Politiker und Autor vieler Bücher und Schriften, in denen er sich auch intensiv mit Bildung beschäftigte. Er war vor allem ein prinzipientreuer, bescheidener und dienender Mensch. Thomas Morus hatte aber ebenso einen großen Sinn für Humor und nahm sich trotz seiner bedeutenden öffentlichen Ämter „nicht allzu wichtig“.
Öffentlich bekannt wurde Sir Thomas Morus vor allem als Parlamentsmitglied und später als Lordkanzler. Er bekleidete damit als erster Minister das höchste politische Amt nach dem König von England. Das bekannteste historische Ereignis aus dem Leben des Lordkanzlers ist seine unbeugsame Haltung König Heinrich VIII. gegenüber, obwohl ihn mit dem König eine lange Freundschaft verband. Thomas Morus weigerte sich als Lordkanzler und nach seinem Amtsrücktritt im Jahre 1532 auch als Privatmann, seine Treue zur Katholischen Kirche und deren Lehramt aufzugeben. Er konnte den politischen Agenden und persönlichen Forderungen des Königs nicht Folge leisten.
König Heinrich VIII. selbst wollte die Leitung der Kirche in England übernehmen, nachdem Papst Klemens VII. dem Ehebruch des Königs nicht zugestimmt hatte. 1534 verabschiedete das Britische Parlament dann den sogenannten Sukzessionsakt, der nun formell den Primat des Papstes über die Kirche in England außer Kraft setzte. Thomas Moruslehnte es in der Folge wiederholt ab, den Eid abzulegen, zu dem er nach diesem Gesetzesakt nun direkt von König Heinrich VIII. aufgefordert wurde und der diesen als weltliches und geistliches Oberhaupt der Kirche in England bestätigte.
Am 6. Juli 1535 wurde Thomas Morus nach einem Gerichtsverfahren und zwei Jahren Gefangenschaft im Tower von London wegen Hochverrats im Alter von 57 Jahren für seine Treue zur Kirche und zum Papst enthauptet. Seine letzten Worte vor seiner Hinrichtung sind berühmt: „Ich sterbe als treuer Diener des Königs, aber zuerst als Diener Gottes.“ Seinem Gewissen zu folgen, war ihm wichtiger als sein Amt und sein Leben.
Diese Worte bringen das Leben von Thomas Morus auf den Punkt. Er erkannte, was wahr ist, und trat dafür ein, ohne sich aus Angst einer trügerischen Bequemlichkeit zu verschreiben. Thomas Morus gilt als Patron der Juristen, Politiker und der Regierenden. Aufgrund der großen Inspiration, die von ihm ausgeht, dient er vielen Bildungseinrichtungen als Schutzpatron. Sein ganzes Tun und Handeln wurde von seinem durch tiefen Glauben geformtes Gewissen geleitet. Den Tod bereits im Auge, weigerte er sich, die Wahrheit für ein Leben in Unlauterkeit einzutauschen. Genau diese Haltung legitimiert ihn als hervorragenden Patron für jede Bildungseinrichtung, der Schülerinnen und Schüler ermutigt, sich auf ihrem Lebensweg nur an Christus zu orientieren.
Gerechtigkeit IV: Die Tugend der Solidarität
Das Prinzip der Solidarität, die man auch als „Freundschaft" oder „soziale Liebe" bezeichnen kann, ist eine Forderung, die sich aus der menschlichen und christlichen Brüderlichkeit direkt ergibt [Vgl. SRS 38-40; CA 10]. Kathechismus der katholischen Kirche 1939: