03.09.2019, News

Eröffnung Schuljahr 2019-20

Trotz Schlechtwetter war die Freude des Wiedersehens groß.

Eröffnungsrede des Direktors:

Wider die Mittelmäßigkeit!

Liebe Schülerinnen und Schüler!

Liebe Lehrerinnen und Lehrer!

Heute, zu Beginn des 7. Jahres seit der Gründung der Schola Thomas Morus, etablieren wir eine neue Tradition. Ab jetzt wird der Direktor jedes neue Schuljahr mit einer Ansprache feierlich eröffnen – keine lange Rede, macht Euch keine Sorgen, vielmehr soll es ein Appell sein, an Euch alle, dieses Schuljahr mit einer Haltung zu beginnen, die durch unseren Schulpatron, den Heiligen Thomas Morus, inspiriert ist:

Lernbereitschaft - Bescheidenheit - ein offener Geist - ein offenes Herz und die andauernde Bereitschaft, tagtäglich selbst Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen sowie den Nächsten zu achten.

Um diese Anforderungen von einer anderen Warte aus zu illustrieren, möchte ich Euch von Helen (9) und Mariele (6) erzählen. Zwei Mädchen, die im Dschungel von Bolivien in Südamerika leben und jeden Tag 2,5 Stunden zu Fuß und ohne Begleitung der Eltern in die Volksschule gehen müssen: wohlgemerkt in eine Richtung!

Sie müssen täglich Hitze, Durst, Hunger und Gefahr überwinden, um überhaupt die Chance zu haben, lernen zu können – und dann sitzen sie alle zusammen auf engstem Raum, ohne wie auch immer geartete Hilfsmittel, die für Euch so selbstverständlich sind. Helen und Mariele übernehmen Verantwortung für ihr eigenes Leben. Sie jammern nicht über lange und gefährliche Schulwege, weil sie wissen, ihre Zukunft ist die Schule mit allen Herausforderungen, die dazugehören. Sie sind mutig und brechen auf!

Liebe Schülerinnen und Schüler der Schola Thomas Morus!

Von Euch erwarte ich auch diesen Mut und ein starkes Verantwortungsbewusstsein, vor allem auch, weil ihr es so gut habt. Ihr könnt bequem mit Bus oder Roller in die Schule kommen und es werden Euch alle Möglichkeiten geboten zu lernen und Euch als Persönlichkeit zu entwickeln. Chancen, von denen Helen und Mariele nur träumen können! Aber gerade deshalb wird von Euch noch viel mehr erwartet, und dabei toleriere ich eines nicht, nicht bei Schülern und nicht bei uns Lehrern: Mittelmäßigkeit.

Mittelmäßigkeit und Gleichgültigkeit vergiften das Leben. In dieser Schule ist dafür kein Platz. Wer nicht bereit ist, alles zu geben, um als junger Mensch seine Talente zu entfalten und in seinen Fähigkeiten zu wachsen, ist hier an der falschen Schule!

Jesus Christus selbst, unser erster und wichtigster Lehrer, spricht darüber auch im Evangelium (Lukas 12:48) Klartext:

„Wem viel gegeben wurde, von dem wird viel zurückgefordert werden, und wem man viel anvertraut hat, von dem wird man umso mehr verlangen.“

Euch, liebe Schülerinnen und Schüler, und auch uns Lehrern, wurde viel gegeben und viel anvertraut, viel mehr als Helen und Mariele je werden erhalten können; das Leben wird von Euch dann auch viel mehr an Selbstverantwortung verlangen. Und zwar heute, hier, jeden Tag, im Kleinen, im Schwierigen – wie z.B. die Hausaufgaben immer sorgfältig zu machen und nicht mit billigen Ausreden daherzukommen, warum und weshalb diese nicht getan werden konnten …

Seid ihr bereit, mutig und treu Eure Verantwortung zu übernehmen?

Ja?

Das Leben eines Schülers ist voller Schwierigkeiten und Freuden. Aber gib niemals auf, denn das ganze Leben wird voller Schwierigkeiten und Freuden sein: – Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir!

Ich darf Euch das Motto der Schule in Erinnerung rufen:

Fides (Glaube)

Ratio (Vernunft)

Fortitudo (Starkmut)

Lebe täglich danach und sei stolz und dankbar, hier sein zu dürfen und diese Chance zu nutzen!

 
Tugend des Monats

Kardinaltugend 3/4: 
Die Tapferkeit

„Die Tapferkeit ist jene sittliche Tugend, die in Schwierigkeiten standhalten und im Erstreben des Guten durchhalten läßt.“ Katechismus der Katholischen Kirche, 1808